Sprache

Die Sprache und Identität der Atikamekw stammt von dem Territorium, das sie bewohnen und schon immer bewohnt haben. Auf diesem Territorium ruhen all ihre Vorfahren, die vor ihnen da waren und auf diesem Teil der Welt gelebt haben. Deshalb betrachten die Atikamekw dieses Gebiet als das heiligste. Und die Sprache der Nation der Atikamekw hat sich zusammen mit den Ressourcen des Territoriums entwickelt. Das Wort „Bison“ zum Beispiel findet sich nicht in ihrer üblichen Sprache, da es dieses Tier in ihrer Umgebung oder Umwelt nicht gibt.

Die atikamekische Sprache ist genau wie alle anderen indigenen oder zumindest algonkinischen Sprachen stark deskriptiv und spezifisch. Eine Besonderheit ist, dass Atikamekw die einzige algonkinische Sprache (Kanada und USA) ist, in der es den 18. Buchstaben des deutschen Alphabets (/r/) gibt. In historischen Dokumenten finden sich Schriftstücke auf Atikamekw, in denen der Buchstabe /r/ verwendet wird, wie in der Liste mit indianischen Wörtern von Jacques Cartier oder Samuel de Champlain, in den Briefen von Marie de l’Incarnation und in den Beziehungen zu den Jesuiten (u. a. mit Paul Lejeune). Außerdem existieren diverse historische Dokumente, die sogar in weiter entfernten Regionen wie Saskatchewan oder Alberta entstanden sind und die Verwendung des Buchstabens /r/ in der Nation der Atikamekw bezeugen.

Die Atikamekw, die sich selbst auch „Nehirowisiw“ (geschickter Mensch in Harmonie mit der Umwelt) nennen, leben im Herzen des Provinzgebiets von Québec, weshalb es ihnen auch nicht schwer fällt, die Sprachen der sie umgebenden indigenen Völker zu verstehen. Vom Territorium der „Nehirowisiwok“ (Plural) aus gesehen im Osten verstehen sie die Sprachen der Mi’kmaq, der Meliseet oder der Wapinaki (Abenaki, am Südufer des Sankt-Lorenz-Stroms). Auch mit den westlich lebenden Nationen können sie kommunizieren, also mit den Algonkin (leben im Westen von Québec und in Ontario), den Anishinabe und den Plains Cree in West-Québec, Saskatchewan und Alberta (aus persönlicher Erfahrung u. a. die Gemeinde Maskwacis), oder mit den Nationen im Nordosten Québecs, wie den Cree der Hudson Bay, den Naskapi im Norden und den Innu am Lac St-Jean und an den Nordufern des Sankt-Lorenz-Stroms (Kitci Sipi). Außerdem gibt es eine Verwandtschaft mit den Sprachen der algonkinischen Gruppen, die an der Atlantikküste leben, wie den First Nations in Connecticut, Delaware oder anderen umliegenden US-amerikanischen Staaten. 

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